Debridementarten
Es gibt verschiedene Debridementarten: autolytisch, biochirurgisch, chirurgisch, enzymatisch, mechanisch Autolytisches Debridement: Hydrogele lassen durch ihren hohen Wasseranteil Beläge schonend aufquellen und erleichtern eine mechanische Entfernung; durch das zusätzliche Feuchtigkeitsangebot werden körpereigene Reinigungsprozesse unterstützt; schmerzarme aber zeitaufwändige Methode; Mazerationsgefahr; kein wirtschaftlicher Ersatz für ein effektives chirurgisches Debridement
Biochirurgisches Debridement: Gezüchtete sterile Larven (Lucilia sericata), die lose oder im Beutel auf die Wunde aufgebracht werden, entfernen durch in ihrem Speichel enthaltene proteolytische Enzyme selektiv avitales Gewebe und verstoffwechseln das gelöste Eiweiß. Zusätzlich verfügen Sie über eine antibakterielle Eigenschaft und dürfen nicht in Verbindung mit Antiseptika verwendet werden.
Chirurgisches Debridement: Scharfe Entfernung von avitalem Gewebe und Eröffnung von Wundtaschen durch den Arzt, z.B. mit Skalpell, Cürette oder Wasserskalpell; radikales, mechanisches Verfahren; eine exakte Selektion des zu entfernenden Gewebes ist oft schwer möglich; Einnahme von Gerinnungshemmern und Gerinnungsstörungen sind zu beachten; das Verfahren ist schnell und effektiv, jedoch invasiv und nicht gewebeschonend
Enzymatisches Debridement: Einsatz von biosynthetisch hergestellten proteolytischen Enzyme zum Abbau von avitalem Gewebe; keine Wirkung bei trockenen Nekrosen; kein wirtschaftlicher Ersatz für effektives chirurgisches Debridement
Mechanisches Debridement: Auswischen oder Ausspülen von Detritus mit geeigneten Lösungen, Spritzen, Knopfkanülen/Spülkathetern und sterilen Kompressen; Sonderfall: apparativgestützte Maßnahmen wie Ultraschall assistierte Wundreinigung; gewebeschonende Maßnahme zur Entfernung von nicht fest haftenden Zellbestandteilen und Biofilm
Quelle
Wundzentrum Hamburg e.V. www.wundzentrum-hamburg.de Unsere Standrads: „Standardvorgehensweisen zur Wundreinigung“